Arbeitsgruppe Soziodemographie

Sprecher

Prof. Dragano
(UK Düsseldorf, Institut für Medizinische Soziologie)

Mitglieder

Prof. Ansmann (Universität Oldenburg, Fakultät Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung)
Prof. Apfelbacher (UK Magdeburg, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung)
Dr. Hoven (UK Düsseldorf, Institut für Medizinische Soziologie)
Prof. von dem Knesebeck (UK Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Soziologie)
Prof. Pfaff (UK Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung, und Rehabilitationswissenschaft)
PD Dr. Pförtner (UK Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung, und Rehabilitationswissenschaft)
Prof. Richter (UK Halle, Institut für Medizinische Soziologie)
Dr. Schmidt (UK Essen, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie)

Soziodemographische Merkmale sind sowohl mit SARS-CoV-2-Infektionen als auch mit der Schwere und dem Verlauf einer COVID-19-Erkrankung assoziiert. Bekannte Beispiele sind unterschiedliche Inzidenzen und Krankheitsverläufe bei Männern und Frauen, höhere Inzidenzen in bestimmten Berufsgruppen (z. B. frontline worker) oder eine höhere Krankheitsschwere bei Menschen in Armut. Obwohl zu Beginn der Pandemie oft weniger deprivierte Gesellschaftsgruppen mit höherer Mobilität (z.B. Urlaub, Skireisen, (Karnevals-)Feiern) von Infektionen betroffen, verschob sich die Betroffenheit zunehmend zu Ungunsten sozioökonomisch benachteiligter Gruppen, wie Studien für Deutschland und im internationalen Vergleich zeigen. Die Studien belegen eine höhere Inzidenz, Hospitalisierungswahrscheinlichkeit und Mortalität bei hoher Deprivation, eine höhere Mortalität bei hoher Armut und eine höhere Inzidenz bei geringer Bildung und beengten Wohnverhältnissen. Langzeitarbeitslose Menschen wiesen ein fast doppelt so hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf mit Hospitalisierung auf wie eine Analyse von Krankenkassendaten einer gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland zeigt.

Um die Gefährlichkeit von Pandemien unmittelbar abschätzen zu können und Maßnahmen zielgruppenspezifisch auszurichten, sind Analysen entlang zentraler Populationscharakteristika von hoher Bedeutung. Soziodemographische Basisdaten wie Geschlecht, Familienstand, Bildung oder Einkommen können in bevölkerungs- und patientenbezogenen Studiendesigns mit geringem Aufwand erhoben werden, um so eine Datenbasis zur Abschätzung der sozialen Verteilung von Infektionskrankheiten zu schaffen.

Die Arbeitsgruppe Soziodemografie vernetzt die Expertise an den Universitätskliniken zur soziodemographischen Analyse von Krankheitsverteilungen und -prognosen. Das in der Arbeitsgruppe entwickelte Best Practice-Erhebungsinstrument ermöglicht es, soziodemographische Basisdaten standardisiert, aufwandsarm und valide zu erfassen. Wie viel Personen leben in dem Haushalt? Wie sind die Wohn- und Lebensverhältnisse? Hat der Haushalt ein geregeltes Ein- und Auskommen? Dies sind einige Fragen aus dem Best Practice-Fragebogen „Soziodemographie“. Eine hohe Vergleichbarkeit mit der Gesundheitsberichterstattung des Bundes und offiziellen Bevölkerungsstatistiken des Statistischen Bundesamtes steht dabei im Vordergrund. Bei der Entwicklung des Best Practice Erhebungsinstrumentes waren folgende Kliniken und Institute beteiligt: das Robert-Koch-Institut, das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung.

Die Erhebungsinstrumente werden auf Nachfrage über das Kontaktformular zur Verfügung gestellt.

Kontakt

Bei Fragen wenden Sie sich gern an

Siona Decke, MPH
Projektkoordinatorin
methodcov@hhu.de

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