Arbeitsgruppe Geschichte und Ethik

Sprecher

Prof. Fangerau
(UK Düsseldorf, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin)

Mitglieder

Prof. Gadebusch Bondio (UK Bonn, Institute for Medical Humanities)
Prof. Borck (UK Lübeck, Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung)
Prof. Groß (UK Aachen, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin)
Prof. Leven (UK Erlangen, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin)
Prof. Marckmann (UK München, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie in der Medizin)
Jun.-Prof. Michl (Charité Berlin, Juniorprofessur für Medical Humanities und Medizinethik)
Prof. Osten (UK Hamburg-Eppendorf, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin)
Prof. Paul (UK Mainz, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin)
Prof. Schmidt (UK Göttingen, Institut für Ethik und Geschichte in der Medizin)
Prof. Steger (UK Ulm, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin)
Dr. Söhner (UK Düsseldorf, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin)
Prof. Wiesemann (UK Göttingen, Institut für Ethik und Geschichte in der Medizin)
Prof. Wiesing (UK Tübingen, Institut für Ethik und Geschichte in der Medizin)
PD Dr. Wild (UK München, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie in der Medizin)

In Diskussionen um den Umgang mit der COVID-19-Pandemie wurden von Beginn an medizinhistorische und medizinethische Fragen aufgeworfen, wie die einer gerechten Versorgung von Betroffenen. Diese verknüpften den medizinischen Diskurs mit Debatten über die Rechts- und Wertegrundlagen unserer Gesellschaft. Ein Verständnis der historischen und kulturellen Faktoren, die den Umgang mit der Pandemie beeinflussen, kann dazu beitragen, Handlungsoptionen zu erkennen, aber auch das Handeln von Individuen und Gesellschaften zu verstehen. Darüber hinaus sind die aktuellen Verhältnisse, Konstellationen und Handlungsmöglichkeiten in ihrem historischen Entstehungskontext zu deuten.

Die existierenden Institutionen geben Handlungsspielräume und -möglichkeiten vor. Das betrifft die Struktur des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ebenso wie global agierende Institutionen wie die WHO. Mit Hilfe einer medizinethischen Reflexion wiederum müssen präventiv und jeweils aktuell Fragen von öffentlicher Bedeutung diskutiert werden. Dazu gehören Fragen der Priorisierung, wie die deutsche Debatte um mögliche Triage-Situationen auf Intensivstationen illustriert, ebenso wie solche nach forschungsethischen Dilemmata, die sich aus dem akuten Forschungsbedarf ergeben. So lautet zum Beispiel eine zentrale Forderung, die Patientensicherheit in der Forschung nicht zugunsten schneller Ergebnisse aufzugeben. Auch gibt es Versuche, aus Gerechtigkeitsüberlegungen heraus Forschung und mögliche Ergebnisse global gerecht, schnell und effektiv zu gestalten.

Medizingeschichte und Medizinethik sollen im Netzwerk Orientierungswissen zur Verfügung stellen und – über das aktuelle Geschehen hinaus – vorgreifend bestimmte Probleme, die sich aus einer Pandemiesituation ergeben, aufklären und pragmatische Lösungsansätze entwickeln. Damit soll es verschiedenen Fachrichtungen erleichtert werden, direkte Lehren aus dem Umgang mit der COVID-19-Pandemie abzuleiten.

Die Arbeitsgruppe untersucht die medizinhistorischen und ethischen Aspekte von Pandemien mit den Fragestellungen und Methoden der Geschichtswissenschaft und Philosophie. Angesichts der Fülle möglicher Themen und Methoden ist es unerlässlich, die Gegenstandsbereiche innerhalb der Expertengruppe situationsbezogen aufzuteilen und zu organisieren. Den Hintergrund bildet der Ansatz, Natur und Kultur in ihrem wechselseitigen Einfluss zu verstehen

Kontakt

Bei Fragen wenden Sie sich gern an

Siona Decke, MPH
Projektkoordinatorin
methodcov@hhu.de